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VW Abgas-Skandal verstärkt das Interesse an alternativen Antrieben in Europa

Kosten größte Barriere für die Anschaffung

Hamburg

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Harris Interactive, die im Dezember 2015 mit 2.500 Autobesitzern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien durchgeführt wurde, führt der Dieselskandal zu einem verstärkten Interesse an alternativen Antrieben, vor allem an Hybridantrieben. In Süd- und Westeuropa ist dieses Interesse besonders stark ausgeprägt.
 
Welchen Antrieb
 
Auch wenn das Interesse an alternativen Antrieben deutlich zunimmt, würde sich die Mehrheit weiterhin für konventionelle Benzin- und Dieselmotoren entscheiden, besonders in Deutschland und Großbritannien ist das bei mehr als zwei Drittel der Befragten der Fall.

Aber die zukünftigen Kaufabsichten für Dieselmotoren werden vom Abgas-Skandal deutlich beeinflusst. So entscheiden sich mit Abgas-Skandal europaweit 8% weniger für einen Dieselmotor als ohne Abgas-Skandal. Vor allem aktuelle Diesel-Besitzer (46%) sind beeinflusst und würden beim nächsten Fahrzeug signifikant seltener wieder einen Dieselmotor kaufen (42% mit Abgas-Skandal; 53% ohne Abgas-Skandal).

Dahingegen ist die zukünftige Präferenz für alternative Antriebe  deutlich höher, vor allem in Spanien und Frankreich. 29% bzw. 25% der Befragten geben an, dass Sie für den nächsten Neuwagen einen Hybridantrieb wählen würden. Bezieht man dann noch den Einfluss des Abgas-Skandals mit ein, erhöhen sich die Zahlen nochmal deutlich auf 38% in Spanien und 35% in Frankreich. Aktuell machen Hybrid-Fahrzeuge europaweit etwa 1% des jeweiligen nationalen Fahrzeugbestandes aus.

Während das Geschlecht und der Besitz von Diesel- oder Benzinmotoren keinen Einfluss auf das generelle Interesse an alternativen Antrieben haben, gibt es Unterschiede beim Alter. Bei den 35-69 Jährigen ist mit 21% das Interesse größer als bei den 18-34 Jährigen mit 16%.

Gründe, warum sich das große Interesse (mit oder ohne Abgasskandal) nicht im gleichen Maße auf die Verkaufszahlen der Hybrid-Fahrzeuge auswirkt, liegen laut der Teilnehmer vor allem an den zusätzlichen Anschaffungskosten und dem fehlenden Wissen, wann sich diese amortisieren.
Aber auch das Vertrauen in bewährte, zuverlässige und erschwingliche Technologien ist ein Grund, warum sich Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren immer noch großer Beliebtheit erfreuen. Und nicht zuletzt erschweren auch die stark gesunkenen Kraftstoffpreise einen Durchbruch beim Verkauf  von Hybrid- oder reinen Elektromodellen.

Beim Image punkten Hybrid- und Elektroantriebe deutlich gegenüber Verbrennungsmotoren. Während Diesel- und Benzinmotoren von 19% bzw. 20% der Befragten als (sehr) umweltfreundlich wahrgenommen werden, geben 79% bzw. 75% der Befragten das für Elektro- und Hybridantriebe an. Darüber hinaus gibt ein Großteil der Befragten an, dass umweltfreundliche Aspekte wie Kraftstoffverbrauch, CO2-Emmision oder der Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden beim nächsten Autokauf durchweg an Wichtigkeit zunehmen.
 
Aktuelle und zukünftige Automarke
 
Von dieser erhöhten Wichtigkeit profitiert zum Beispiel auch Toyota als Marke, die schon seit Jahren Fahrzeuge mit Hybridantrieb in verschiedenen Segmenten anbietet. Speziell in den Ländern, wo das Interesse an Hybridantrieben besonders stark ausgeprägt ist, wie Frankreich, Spanien aber auch Italien, rückt Toyota als mögliche nächste Marke deutlich mehr in den Fokus der Teilnehmer. Besitzen zum Beispiel zurzeit in Frankreich 4% der befragten Autofahrer einen Toyota, würden sich beim nächsten Autokauf 11% für einen Toyota entscheiden. Ähnlich ist das Bild auch in Spanien und Italien, wo die möglichen Zuwachsraten bei 7-8 %-Punkte liegen.

VW kommt in den meisten europäischen Ländern mit einem blauen Auge davon und verliert nur wenige Wahlanteile als mögliche Marke beim nächsten Neuwagenkauf. Die Befragten in Deutschland zeigen hier ein anderes Bild: Besitzen zur Zeit 20% der Befragten einen VW, würden nur 12% für den nächsten Neuwagen einen VW auswählen.
 
Inwieweit sich die Befragungsergebnisse das Konsumentenverhalten in den kommenden Monaten widerspiegeln, hängt weiterhin stark davon ab, wie sich das Thema Abgas-Skandal entwickelt. Welche anderen Autohersteller sind involviert? Wie wird das Thema in den Medien behandelt? Wie geht VW mit den Betroffenen um? Was gibt es für Alternativen und sind diese bezahlbar?

 

Abdruck freigegeben – Belegexemplar erbeten

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